Immer wieder hört man von Menschen, die aus dem Watt gerettet werden mussten. Sei es auf Grund von Unkenntnis oder wegen eigener Überschätzung, denn das Watt hat seine Tücken. So ist es schnell passiert, dass man bis zu den Knien im Watt stecken bleibt und aus eigener Kraft sich nicht befreien kann. Und je mehr man dann strampelt und versucht heraus zu kommen, desto weiter sinkt man ein. Hier hilft dann oft nur, Ruhe zu bewahren und einen Notruf abzusetzen (abzusetzen lassen), damit rechtzeitig vor der Flut Hilfe kommen kann.

Solch ein Szenario übten wir gestern Abend. Ein Kamerad buddelte sich ins Watt ein und stellte das „Opfer“ dar. Dann ging ein Trupp in Überlebensanzügen mit Atemschutzgerät und Wattlanzen vor, um den versunkenen Menschen aus seiner hilflosen Lage zu retten. Zunächst wird der Person zum Hinsetzen das Spineboard hingelegt, so dass erstens nicht mehr das ganze Körpergewicht nach unten weiter ins Watt drückt und zum zweiten, um das wahrscheinlich entkräftete Opfer zu entlasten. Außerdem haben unsere Einsatzkräfte so auch eine Fläche, wo sie sich drauf stellen können bei Bedarf, um nicht selber im Watt zu versinken – hier kann ggfs auch ein 2. Spineboard eingesetzt werden. Anschließend wird die Wattlanze unter die Füße geführt, und dann dass Watt mit Druckluft so gelockert, dass der Trupp die Füße der Person freibekommt. Nach erfolgreicher Befreiung wird die Person dann in die Schleifkorbtrage gesetzt oder gelegt und sicher an Land gebracht.

Auf Grund der Mannschaftsstärke wurde die Mannschaft in 2 Gruppen aufgeteilt. Diejenigen, die nicht grade im Watt waren oder dort zugeschaut haben, bauten währenddessen dann eine Not-Dekon-Station auf. Die konnten wir hier dann gut nutzen, um unseren Trupp, die eingesunkene Person und unser Material wieder grob zu reinigen ?

Text/Fotos: © Feuerwehr Stadt Meldorf